Warum Digitalisierung?
Was ist Digitalisierung?
Was macht die Digitalisierung aus? E-Mails, Soziale Medien und Computerprogramme? Ja und nein. Grundlegend steckt das neue Verständnis der Welt als ein gigantisches Netzwerk aus Experten, Gleichgesinnten und potentiellen Unterstützern dahinter. Die digitalen Instrumente sollen zeitliche und örtliche Brücken zwischen ihnen schlagen.
Digitalisierung strebt weniger einen „Zustand“ an als vielmehr einen Prozess, in dem sich jede*r Einzelne selbst ermächtigt und anderen die Möglichkeit gibt, sich zu ermächtigen; das fängt klein beim Lernen von Backrezepten oder Fahrradreparaturen auf YouTube an, geht über online Workshops, in denen jede*r von jeder*m lernt, und mündet in ganzen digitalen Messen oder Konferenzen mit Vortragenden aus aller Welt.
Das Verlagern der Kommunikationswege und Arbeitsweisen auf digitale Plattformen soll die Teilhabe am Vereinsleben für Interessierte erleichtern, den Einzugskreis von neuen Mitgliedern erweitern und das menschliche Kapital mit allen Ideen, Expertisen und Meinungen für ein vielfältiges, demokratisches Vereinsleben so einfach wie möglich einbinden.
Der Weg ist das Ziel: digitaler Wandel = mentaler Wandel
Mit der Digitalisierung geht also auch ein Einstellungs- und Strukturwandel einher. Die Verantwortlichkeit – oder auch „Kontrolle“ – teilt sich von einem zentralen Punkt auf viele verschiedene Knotenpunkte auf, die dank der digitalen Vernetzungsmöglichkeit trotzdem immer verbunden und transparent bleiben.
Klar, altbekannte und bisher funktionierende Strukturen auf ihre Zukunftsbeständigkeit zu hinterfragen, erfordert ein hohes Maß an ehrlicher Selbstkritik und Empathie. Sieht sich in unserem Verein jedes Mitglied mit seinen Interessen gut repräsentiert? Hat jedes Mitglied die Chance, seine Ideen frei zu äußern und individuellen Talente für unser Ziel einzusetzen – und wird es auch dazu ermutigt? Stehe auch ich selbst manchmal all dem im Weg, durch meine Angst, Verantwortung und Kontrolle abzugeben? Wagen Sie den Blick in die Zukunft, und überlegen Sie, wie Sie die alltäglichen Standards der nachrückenden Generationen berücksichtigen können.
Neben Mut erfordert dieser Wechsel vor allem auch Vertrauen: in die eigenen Vereinsreihen und die kollektive Kraft der Demokratie. Im Laufe dieses Prozesses wird es unvermeidlich zu Reibungen und Meinungsverschiedenheiten kommen. Aber seien Sie beruhigt: Der Weg ist das Ziel. Denn genau diese Diskussionen machen den demokratischen Zusammenschluss „Verein“ doch aus, der gemeinsam das Beste für die vielfältige (Wander-)Gemeinschaft hervorbringen will.